Wie du Süßigkeiten links liegen lässt
...und zurück zum authentischen Geschmack findest
In einer Welt voll von süßen Versuchungen und verzuckerten Fertiggerichten ist es eine echte Herausforderung , Süßigkeiten links liegen zu lassen und zurück zum authentischen Geschmack zu finden. Doch die Belohnungen für diesen Schritt sind immens: Deine Gesundheit wird sich spürbar verbessern, und du wirst eine tiefe Wertschätzung für die natürlichen Aromen von Lebensmitteln entwickeln, so dass dir der Verzicht auf Zucker mit der Zeit immer leichter fallen wird.
Bewusstsein schaffen
Der erste Schritt, um Süßigkeiten zu reduzieren, ist, sich bewusst zu machen, wie oft wir sie konsumieren. Dabei kann es uns sehr helfen, ein Ernährungstagebuch zu führe, in dem wir notieren, wann und warum wir zu Süßigkeiten greifen. Häufig essen wir sie aus Gewohnheit oder Stress, ohne uns darüber im Klaren zu sein.
Alternativen erkunden
Statt zu Süßigkeiten zu greifen, lohnt es sich, nach natürlichen Alternativen zu suchen. Frisches Obst, Nüsse und Joghurt können süße Gelüste stillen, ohne den Körper mit raffiniertem Zucker zu belasten. Zudem bieten diese Alternativen wertvolle Ballast- und Nährstoffe, die dir Energie geben, statt sie dir zu rauben, wie es industriell verarbeiteter Zucker faktisch tut.
Selbstgemachtes genießen
Wenn du die Kontrolle über die Zutaten behalten möchtest, probiere selbstgemachte Leckereien aus. Du kannst gesunde Rezepte sammeln, die natürliche Süßungsmittel wie Honig oder Ahornsirup verwenden - oder einfach auf das Süßen verzichten. So behältst du die Kontrolle über die Menge des zugesetzten Zuckers.
Achtsames Essen üben
Achtsames Essen bedeutet, sich bewusst auf das Essen zu konzentrieren und die Aromen voll zu genießen. Wenn du eine Mahlzeit isst, nimm dir Zeit, die Texturen und Geschmacksrichtungen zu erkunden, ohne dich von Süßigkeiten ablenken zu lassen.
Unterstützung suchen
Es kann hilfreich sein, Freunde oder Familienmitglieder einzubeziehen, die denselben Weg gehen wollen. Gemeinsam könnt ihr euch gegenseitig ermutigen und euch gegenseitig unterstützen, Süßigkeiten zu reduzieren.
Geduld und Vergebung
Der Übergang von einem süßen Lebensstil zu einem authentischeren Geschmack kann Zeit in Anspruch nehmen. Es ist wichtig, sich selbst Geduld zu geben und sich nicht zu bestrafen, wenn es gelegentlich zu Rückfällen kommt. Jeder Schritt in Richtung eines gesünderen Lebensstils ist ein Fortschritt.
Indem du auf Süßigkeiten verzichtest oder diese in Maßen genießt und dich auf natürliche, unverarbeitete Lebensmittel konzentrierst, kannst du wieder zu einem authentischeren Geschmack finden. Dein Körper und deine Geschmacksnerven werden es dir tausendfach danken, und du wirst die natürlichen Aromen neu und intensiv wertschätzen lernen. Es ist ein Weg, der neben deiner Gesundheit auch deine kulinarische Erfahrung bereichern wird und dir so nebenbei auch noch zu mehr Energie und Lebensfreude verhilft.
Manchmal liegt der sprichwörtliche Hase aber noch tiefer vergraben. Der Drang, Süßes zu essen, kann sich auch zur Sucht entwickeln. Eine meiner Klientinnen - nennen wir sie Mia - hat jahrelang Unmengen von Gummibärchen gegessen. Angefangen hat dies, nachdem Mia zu Rauchen aufgehört hatte; es handelte sich also um eine Suchtverschiebung. Die Auswirkungen waren gravierend und für jeden sichtbar: Mia hat über einen sehr langen Zeitraum über 50 kg zugenommen und hatte mit einer Insulinresistenz die Vorstufe zu Diabetes 2 erreicht. Und trotzdem konnte sie - auch unter Aufbringung aller Willenskraft - den Gummibärchen nicht abschwören. Oft hat Mia sich wie ferngesteuert gefühlt, wenn sie nach der Arbeit wider besseren Wissens erneut zum Discounter gefahren ist, um noch die "süße Droge" für den Abend einzukaufen. Es mussten mindestens 2 bis 3 Päckchen Süßigkeiten sein, am besten von verschiedenen Discountern, damit Mia nicht täglich einkaufen musste und nicht in kurzen Abständen immer wieder bei demselben "Zuckerdealer" gesehen wurde. Das war eine schlimme Zeit, in der Mia täglich nach dem abendlichen Zuckerkonsum auf dem Sofa eingeschlafen ist und ihrem Körper kaum noch Nährstoffe zugefügt hat, weil für gesundes Essen dann weder Zeit noch Muße blieb. Am Folgetag hatte Mia dann oft den sogenannten "Zuckerkater" - Kopfschmerzen, die aus Nährstoffmangel und Entzugserscheinungen resultierten.
Warum konnte Mia diesen teuflischen Kreislauf nicht einfach durchbrechen?
Gummibärchen machen süchtig. Sie enthalten eine hohe Menge an Zucker, der Dopamin freisetzt, ein Neurotransmitter, der mit Belohnung und Vergnügen verbunden ist. Wenn wir Zucker zu uns nehmen, fühlen wir uns glücklich und zufrieden, was eine positive Reaktion im Gehirn auslöst. Diese positive Reaktion kann dazu führen, dass wir mehr Zucker konsumieren möchten, um dieses angenehme Gefühl zu wiederholen. Dies kann zu einer Gewohnheit oder sogar zu einer Abhängigkeit führen. Darüber hinaus enthalten viele Gummibärchen auch Gelatine, die eine hohe Dosis an Aminosäuren enthält, die das Gehirn stimulieren können. Dies kann dazu beitragen, dass sich der Körper auf diese Art von Süßigkeit konditioniert und ein suchtartiges Verlangen nach Gummibärchen hervorrufen kann.
Sucht ist ein Zustand, der durch ein starkes Verlangen, eine zwanghafte Beschäftigung oder den Konsum einer bestimmten Substanz oder Aktivität gekennzeichnet ist. Es handelt sich dabei um eine komplexe Erkrankung, die das Gehirn und das Verhalten einer Person beeinflusst. Sucht kann sowohl physische als auch psychische Abhängigkeit verursachen, wodurch das Verlangen nach der Substanz oder Aktivität immer stärker wird und das Verhalten der betroffenen Person beeinträchtigt bzw. steuert. Der Ausstieg aus einer Sucht kann ein langer und schwieriger Prozess sein.
Hilfreich sind dabei die folgenden Schritte.
Einsicht gewinnen
Erkenne und akzeptiere, dass du eine Sucht hast und dass sie ein Problem in deinem Leben darstellt.
Unterstützung suchen
Suche nach professioneller Hilfe, wie zum Beispiel Coaches, Ärzte oder Beratungsstellen, die auf Sucht spezialisiert sind. Der Austausch mit anderen Betroffenen in Selbsthilfegruppen kann ebenfalls sehr hilfreich sein.
Veränderungen vornehmen
Identifiziere die Auslöser und Situationen, die zu deiner Sucht führen, und versuche, sie zu vermeiden oder anders damit umzugehen. Überlege dir gesunde Alternativen, um dich abzulenken oder zu entspannen.
Reduzierung der Suchtmittel
Setze dir realistische Ziele, um den Konsum deiner Suchtmittel zu reduzieren oder - besser noch - ihn ganz einzustellen. Dies kann schrittweise geschehen, um Entzugserscheinungen und Rückfälle zu minimieren, aber auch abrupt.
Sich selbst belohnen
Belohne dich für jeden kleinen Erfolg auf deinem Weg aus der Sucht. Das gibt dir zusätzlich Motivation, um dranzubleiben.
Unterstützung von Freunden und Familie
Sprich mit deinen engsten Bezugspersonen über deine Sucht und bitte um ihre Unterstützung. Offene Kommunikation und Mitgefühl sind eine große Hilfe.
Rückfall vermeiden
Erwarte nicht von dir, dass du perfekt bist, und sei nicht zu hart zu dir selbst, wenn es zu einem Rückfall kommt. Rückfälle sind Teil des Genesungsprozesses, aber lerne aus ihnen und suche schnellstmöglich Hilfe, um wieder auf den richtigen Weg zurückzukehren.
Es ist wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass der Ausstieg aus einer Sucht ein individueller Prozess ist, für den jeder seine eigene Methode und Geschwindigkeit finden muss. Professionelle Unterstützung ist oft unerlässlich, um den Weg aus der Sucht erfolgreich zu bewältigen.
Mia hat sich oft gefragt, warum sie nicht einfach frische Früchte isst statt der im Aroma lediglich nachgebauten, übersüßten Gummibärchen. Die Antwort finden wir oben im Text: weil Zucker süchtig macht. Deshalb war es Mias großes Ziel, zur natürlichen Nahrung zurückzufinden und auf lange Sicht Gummibärchen durch frisches Obst zu ersetzen. Frisches Obst ist reich an Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen, die für eine gesunde Ernährung wichtig sind. Zudem ist Obst eine natürliche Energiequelle und trägt dazu bei, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Gummibärchen hingegen enthalten nur leere Kalorien und haben keinen ernährungsphysiologischen Nutzen; im Gegenteil: sie schicken deinen Blutzuckerspiegel auf Berg- und Talfahrt, erzeugen dauernd ein neues Hungergefühl und verleiten dich dazu, immer mehr zu essen. Gummibärchen bestehen zum Großteil aus ausgekochten Schlachtabfällen und überproportional viel raffiniertem Zucker. Frisches Obst hingegen ist voller Vitamine und Nährstoffe, und die enthaltene Menge an natürlichem Fruchtzucker ist in der Regel viel geringer.
Es gibt einige Obstsorten, die im Vergleich zu anderen weniger Zucker enthalten. Beispielsweise haben Beeren wie Erdbeeren, Himbeeren und Blaubeeren einen niedrigen Zuckergehalt. Auch Zitrusfrüchte wie Zitronen, Limetten und Grapefruits sind relativ zuckerarm. Äpfel und Birnen sind ebenfalls gute Optionen, da sie weniger Zucker enthalten als einige andere Obstsorten. Da der Zuckergehalt in Obst natürlicherweise vorkommt und da Obst auch viele andere gesunde Nährstoffe enthält, ist es ratsam, eine Vielfalt an Obst in deine Ernährung einzubeziehen und den Konsum von Obst mit höherem Zuckergehalt in Maßen zu genießen.
Durch seinen süßen Geschmack bei gleichzeitig reduziertem Zuckerkonsum hilft Obst auch beim gesunden Abnehmen. Wenn du Gummibärchen durch frisches Obst ersetzt, kannst du deine Kalorienzufuhr reduzieren und gleichzeitig gesunde Nährstoffe aufnehmen. Dies trägt dazu bei, Gewicht zu verlieren oder ein gesundes Gewicht zu halten. Frisches Obst enthält außerdem Ballaststoffe, die das Sättigungsgefühl regulieren. Gummibärchen hingegen enthalten keine Ballaststoffe und führen zum Überessen ohne wirklich satt zu werden. Gummibärchen enthalten oft künstliche Farb- und Aromastoffe sowie andere Zusatzstoffe. Frisches Obst hingegen ist ein natürliches Lebensmittel ohne Zusatzstoffe. Durch den Verzehr von frischem Obst, das in vielen unterschiedlichen Geschmacksrichtungen und Texturen in jedem Supermarkt erhältlich ist, kannst du neue Geschmackserlebnisse entdecken und dich genussvoll abwechslungsreich ernähren. Wenn du also Gummibärchen durch nährstoffreiches Obst ersetzt, wirst du deine Gesundheit und dein Wohlbefinden maßgeblich fördern.
Letztendlich ist der Konsum von Süßigkeiten nichts anderes als eine Gewohnheit - auch wenn du das heute kaum glauben kannst, weil Du noch "auf Zucker" bist und wie ferngesteuert wieder und wieder deine "Droge" kaufst und isst. Es ist möglich, diese Gewohnheit zu ändern! Sehr gern helfe ich dir dabei. Es ist leichter, als gedacht.